Liebe Alle,

ich habe mir die Zielnetz-Planung 2040 genau angeschaut und auch die lange Diskussion an der HTU angesehen.

Ich freue mich über viele spannende Projekte, wie Ausbau Arlberg, Neubau nördlich von Kufstein, 4-gleisig bis Lambach, Villach-Spital, Pass Lueg, 2-gleisig nach Maribor mit Verbesserung des Stromsystemwechsels (AT/SI), 4-gleisig nach Frohnleiten, Zulauf Semmeringbasistunnel, Aspangbahn, Wien-Flughafen-Neubau, Simmering-Stadlau, S-Bahnring-Wien, und viele weiter Verbesserung im Raum Wien. 

Als Pinzgauer fühlt man sich leider abgehängt von einer langsamen Straße und Schiene. Zwischen Schwarzach und Wörgl ist geplant – nichts. Wie auch schon seit vielen, vielen Jahren. In der Diskussion wurde oft von Resilienz gesprochen. Die Giselabahn ist die Ausweichstrecke für das kleine deutsche Eck und wegen zu enger Lichtraumprofile nicht mal für den Einsatz von DoSto-Zügen geeignet. Dazu kommt eine Fahrzeitverlängerung von 90min!

Die Aussage von Herrn Ulrich Flamm bzw. auch Herrn Matthä, dass im innenalpinen Fernverkehr groß ausgebaut wird, kann ich leider nicht nachvollziehen.

Ich freue mich auf die Schleife Selzthal – die auch schon seit Jahr(zehnte)n geplant wird. Außerdem hat diese Maßnahme mit weiteren Verbesserung im Ennstal eines der höchsten KNV. Von einer „Fahrzeitverkürzung” kann aber kaum die Rede sein. Die Kantenfahrzeit von 2:15 (also wohl 2:10) kann wohl nur durch Entfall des Haltes und Stürzens in Selzthal erreicht werden. Fahrzeit IC im Jahr 2024: 2:18h. Ansonsten bleibt wohl alles wie es ist mit vmax von 80-100 km/h (westl. Von Liezen).

Noch viel langsamer geht es hingegen zwischen Schwarzach und Zell am See zu. Während die Nordrampe der Tauernbahn zeigt, dass 100km/h bei Ausbauten möglich sind, wird im Tal mit 60-70km/h gefahren. Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen Schwarzach und Bruck/Fusch <63km/h. Ähnlich langsam geht es auch von Saalfelden bis Fieberbrunn bzw. im Raum Hopfgarten. Die Haltestelle Schüttdorf (Zell am See) mit mehr als 5k Einwohner und einem Schulzentrum mit ≈1.000 Schüler:innen wird weiterhin nicht gebaut (eigentlich im Zielnetz 2025). Die Planung dauern wirklich außergewöhnlich lange.

Bleibt die Hoffnung auf eine spürbare Fahrzeitverkürzung durch den Ausbau am Pass Lueg. Denn selbst vor 10 Jahren hat übrigens die Verbindung Zell am See-Salzburg Hbf IC/EC Verbindung 1:27h, bzw. die des REX 1:33h gedauert (heute: 1h33 bzw. 1:36h). Dazu wäre es noch zu überlegen, die Fahrzeiten bis Golling bzw. im Ofenauertunnel auf 160km/h anzuheben, davon profitieren natürlich noch mehr Leute als im Pinzgau. Einen großen Hebel würde ich direkt am Anfang der Strecke sehen. Die Züge „quälen” sich regelrecht vom Salzburg Hbf bis Salzburg Gnigl. Oft werden nur 30km/h gefahren. Deswegen dauert die Fahrt zwischen SalzburgHBF-SalzburgSÜD länger als die zwischen Salzburg-Süd und Hallein (7,9 km in 8min vs. 10,8km in 6min).

Schade ist, dass eine wirklich Verbesserung „inneralpin”, mit einer deutlichen Verbesserung an die übernächtigungsstärksten Tourismushochburgen ATs (Zell am See-Kaprun, Saalbach-Hinterglemm, Brixental, …) nicht mal geprüft wurde wie zB die Summerauerbahn, Steirische Ostbahn, FJB, …

Eine Sache noch, die nicht ganz ins Zielnetz AT 2040 reinpasst aber für AT einen großen Nutzen hätte:
Wie im Screenshot zu sehen ist keine Verbindung vom Innleitentunnel zur Bestandsstrecke Richtung Salzburg geplant. Diese hätte aber den riesigen Nutzen, dass die Züge ca. 20km länger mit 230km/h Österreich verbinden könnten anstatt schon an der Verknüpfungsstelle Oberaudorf die langsame Rosenheimer Schleife (60km/h) bzw. sonst mit 130-140km/h zu nehmen. Die Strecke wäre auch kürzer und der Stadt Rosenheim würde es vor allem aufgrund des engen Bogens Lärm ersparen. 
Natürlich müsste AT diese Maßnahme bezahlen, schließlich wäre es der große Profiteur der Sache. Aber wo kann man schon mit einer (einspurigen) Tunnelabzweigung Trassengebühren, Lärm und eine Fahrzeit von mehreren Minuten einsparen?

Danke 
Christoph Obernosterer 

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