Das Zielnetz 2040 ist ein reiner Ausbauplan der ÖBB. Legitim und erfreulich. Doch fehlt meines Erachtens der Blick auf die Regionalität, auf die lokalen Bedürfnisse der Bevölkerung. Und damit die Kombination von Fern- und Regionalverkehren. Auch sollten Lokalbahnen, die nach dem Privatbahngesetz betrieben werden, zumindest ansatzweise berücksichtigt werden. Es ist als Vorgabe zu lesen, dass es um die Erreichung verkehrspolitischer Ziele, langfristige Ausbaustrategien der Eisenbahn und einen Rahmenplan zu Finanzierung und Umsetzung geht. Partner sind das BMK, die ÖBB Infra sowie die SCHIG.

Salzburger Lokalbahn

S-Link Haltestelle, Grafik Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbh. Aus Salzburg.Regional.Stadt.Bahn wird S-LINK – S-LINK

Salzburg plant gerade als ersten Schritt die der Verlängerung der Salzburger Lokalbahn in einem Regional-Stadtbahn-Tunnel durch die Innenstadt und weiter über Salzburg Süd, Anif, (Abzweig Richtig Grödig) Rif bis Hallein. In der weiteren Folgen sollen durch diesen Tunnel (Projektname S-LINK) weitere, bereits bestehende S-Bahn-Linien und neue Bahnen fahren. Dies könnte für die bestehenden Linien S2, S3, S4, Linien aus dem Bayrischen Raum ( aus Rosenheim/Traunstein, Mühldorf ect.) spätestens 2040 der Fall sein.

Region Zielnetz?

Daher mein Wunsch für künftige, neue „Zielnetze“: Regionen einbinden, ÖBB und private Bahn-Projekte gemeinsam präsentieren und planen. Dadurch können Synergien in vielen Bereichen wie Planung, Ausschreibungen, gemeinsamer Einkauf, gemeinsame Fahrzeugbeschaffungen usw. erreicht werden die zu Kostenersparnis, günstigerer Erstehungspreise und zu Teil auch zu schnellerer Umsetzung von Projekten führen würden.

Neue Königsseebahn

Zum Großraum Salzburg gehören noch weitere Projekte, die mit bzw. neben dem S-Link auf eine Realisierung warten. Zum einen die „Neue Königsseebahn“ von Salzburg durch den Regional-Stadtbahn-Tunnel über Grödig nach Berchtesgaden (D/LK BGL) bis zum Königssee. Diese Bahn gab es bereits von 1909 bis 1954 bzw. 1938 für den deutschen Teil. Auf österreichischer Seite war dies damals die sogenannte Süd-Lokalbahn. Eingestellt zu Gunsten der Straße und der damals so modernen und flexiblen Autobusse, die heute oftmals nicht mehr in der Lage sind, das Fahrgastaufkommen zu bewältigen. Diese Bahn ist auf Bayrischer Seite bereits in den „Nahverkehrsplan des Landkreises Berchtesgadener Land (BGL) aufgenommen und damit mehr als nur eine „Idee von Bahnfanatikern“ Erreicht wurde das durch eine Verkehrsinitiative, das Verkehrsforum BGL.

Neue Ischlerbahn

Ebenso ist das Projekt „S-5 Neue Ischlerbahn“, das vom CLUB SALZKAMMERGUT LOKALBAHN erarbeitet und vorangetrieben wird, welches die Neuerrichtung der 1957 ebenso zu Gunsten der Straße eingestellten Salzkammergut-Lokalbahn (SKGLB) bereits weit fortgeschritten. Anzumerken ist, dass die beiden Projekte (Königsseebahn und Ischlerbahn) als ein Ganzes gesehen werden sollen. Denn durch die Verbindung der beiden Bahnen entsteht ein leistungsfähiges Konstrukt mit entsprechenden Fahrgastzahlen, gemeinsamer Fahrzeugbeschaffung und Wartung und – sofern das Angebot attraktiv gestaltet wird – mit kostendeckendem Betrieb ab dem dritten bis fünften Betriebsjahr.

Im Folgenden eine Kurzpräsentation des Konzeptes für die „Neuen Ischlerbahn“, die weitgehend auch für die „Neue Königsseebahn“ gilt.

Auszug aus dem Konzept

für eine Regional-Stadtbahn im Salzkammergut als Bestandteil eines integrierten öffentlichen Verkehrskonzepts für Salzburg und Umgebung

Abb. 1: Verkehrsmittelwahl (Modal-Split) nach Regionen (Quelle: SVV, ERB-Studie/ Mobilitätsbefragung 2012)Das Konzept stellt die Entwicklung einer modernen Regional-Stadtbahn (RSB) für das Salzkammergut vor, die die Berge und Seen des Salzkammerguts mit der Weltkulturerbe-Stadt Salzburg und im weiteren Ausbau der Königssee-Region verbinden soll. Diese Bahn wäre ein zentraler Bestandteil einer integrierten Verkehrsstrategie für Stadt und Land Salzburg, auf den Spuren der früheren „Ischlerbahn“ Infrastrukturmaßnahmen sind eine unerlässliche Investition in die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Je besser eine Region verkehrstechnisch erschlossen ist, desto höher ist die Lebensqualität der dort ansässigen Menschen sowie ihre Möglichkeit, zum wirtschaftlichen Erfolg ihres Landes beizutragen. Die mit der Errichtung einer modernen Regional-Stadtbahn verbundene vorrangige Zielsetzung ist, den Modal-Split-Anteil des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) der Region, der laut Erhebung im Jahr 2012 im Durchschnitt bei lediglich 12 Prozent lag (Abb. 1) deutlich zu heben und Bevölkerung und Umwelt von den erheblichen Belastungen des überbordenden Straßenverkehrs zu befreien. Mittels Integration der Salzkammergut-Lokalbahn in ein Regional-Stadt-bahnnetz (RSB), attraktiver Angebotsgestaltung, moderner Fahrzeuge und einer konsequenten Umsetzung des „Karlsruher Modells“ sind erhebliche Verlagerungen des Verkehrsaufkommens von der Straße zur Schiene zu erwarten.

Abbildung 2: Pendler-Statistik

(Quelle: SVV, ERB-Machbarkeitsstudie) Ausgehend von derzeitigen Nutzungszahlen und -prognosen (siehe ERB-Machbarkeitsstudie 2015) sollte die Planung dieser Regional-Stadtbahn bereits die zukünftig erforderlichen erhöhten Kapazitäten berücksichtigen und die Möglichkeiten höherer Zuglängen und Taktverdichtungen bei einem ggf. gestaffelten Ausbau einbeziehen. Eine Anschlussgarantie mit allen Buslinien als Zubringer aus dem Umland ist ebenso notwendig wie sinnvoll.

Im Jahr 2024, in dem der CLUB SKGLB sein 25jähriges Bestandsjubiläum feiert und die Ischlerbahn vor 130 Jahren am 3. Juli 1894 erstmals die gesamte Strecke von Salzburg LB bis Bad Ischl Bahnhof fuhr, steht der Großteil der Gemeinden entlang der Ischlerbahn-Strecke hinter dem Projekt.

Das wichtigste Anliegen des CLUB SKGLB ist es, das Thema Salzkammergut-Lokalbahn den Bürgerinnen und Bürgern der Region sowie der Politik auf Ebene von Gemeinden, Ländern und Bund näher zu bringen.

Die wichtigsten Schritte sind

  • Die Fassung eines gemeinsamen Grundsatzbeschlusses aller Anrainer-Gemeinden zur Wiedererrichtung der Ischlerbahn als neue, moderne und attraktive Regional-Stadt-Bahn und
  • Die Ausweisung möglicher Bahntrassen in den Flächenwidmungsplänen der Gemeinden und Länder als Eisenbahnvorbehaltsfläche, um auf diesem Weg eine (weitere) Verbauung der Flächen zu verhindern.

Dies gilt es, den Verantwortlichen auf allen politischen Ebenen zu vermitteln.

Kontakt: Peter Oberascher, Generalsekretär des CLUB Salzkammergut Lokalbahn, 5020 Salzburg,

E-Mail: peter.oberascher@skglb.org. Internet: www.skglb.org (Aktuelles) www.skglb.jetzt (Unterstützung) www.ischlerbahn.com (historische Ischlerbahn)

Das vollständige Konzept können Sie gerne per E-Mail als PDF-Version anfordern.

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