Vorgegebene Ziele und fehlende Grundsatzschwerpunkte

Fehlende Grundsatzschwerpunkte

Im Zielnetz 2040 Fachentwurf fehlen Grundsatzschwerpunkte wie z.B.

• Übergeordnete Ziele für die Bedienungshäufigkeit und Reisedauer für Pendler
• Mobilitätsgrundsätze für JEDEN (auch für Menschen mit eingeschränkter körperlicher Mobilität)
• Erreichbarkeitsziele in Österreich
• Engpassbeseitigung
• Gerechtigkeitsziele (Externe Kosten, Treibstoffkosten, Interessensausgleich)
• Ethische Ziele (Kinder gerecht, Mobilität für Arbeitslosen, gegen Frauenbenachteiligung, gegen „Sardinenzüge“ …)
• Ziele zu Förderung welcher Wirtschaft und wie.
• Umweltziele (CO₂, Bodenversiegelung, Feinstaub, …)
• Es fehlt ein Elektrifizierungsprogramm ZUMINDEST für jene Seitenbahnen, wo eine Durchbindung von Zügen in die Hauptstrecke Vorteile für Kunden bringen würde z.B.
  • alle Nebenbahnen im Großraum Wiener Neustadt Richtung Wien!
  • Innere Aspangbahn
• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Bahn im GV – Solange weite Teile des Straßennetzes (Bundes-Landes-Gemeindestraßen) gratis benutzbar sind, die fossilen Treibstoffpreise niedrig gehalten werden und Lohndumping bei Lenkern nicht bekämpft werden, wird der Schienen-GV weiter verlieren.
  Es fehlt überdies ein Innovationsschub im Schienengüterverkehr (KV und EWL).

Zu die vorgegebene Ziele:

• 40 % ÖV-Modal Split im Personenverkehr und Güterverkehr.
  Das ist zwar ein (pseudo)messbares Ziel, doch wer hat was davon? Warum gerade 40% und nicht 50% oder 30%?
• Mehr Zugkilometer (255 Mio Zkm)
  Das ist auch ein (pseudo)messbares Ziel, wer hat was davon?
  Geht es um Pendler, Touristen oder Spazierfahrten?

WELCHE OPTIONEN für die ZUKUNFT? WAS HAT VORRANG? Erst DAVON ABGELEITET ➔ VERKEHRSPROJEKTE

Beitrag von:
Dipl. Ing. Walter Brenner
Brenner-Managementberatung GmbH, BMB
ÖBB (1975-1990, 2003-2004), Verkehrsministerium (1991-2000), SCHIG (1996-1999), HL-AG (1997-2002)